Jungen Menschen eine "Heimat" geben

Projekt „Care Leaver“* der Diakonischen Jugendhilfe Region Heilbronn (DJHN) führt Befragung von ehemaligen in der DJHN lebenden Kinder und Jugendlichen durch, um Erkenntnisse für die Gestaltung von nachhaltiger stationärer Jugendhilfe und Übergänge zu gewinnen.

*Als „Care Leaver“ werden Menschen bezeichnet, die einen Teil ihres Lebens in Formen der stationären Erziehungshilfe verbracht haben.

„Die Selbstständigkeit war eine riesen Freude und ein großer Schock.“ Dennis (21)

Im Rahmen eines Projekts befasst sich die DJHN aktuell mit dem Thema „Care Leaver“. Dabei möchte die DJHN unter anderem auf die besondere Lebenssituationen und Entwicklungsbedingungen von jungen Menschen aus der stationären Jugendhilfe hinweisen sowie ihre Angebote weiterentwickeln.

„Wir möchten den jungen Erwachsenen den Weg in die Selbständigkeit erleichtern“ sagt Alexandra Schukraft vom DJHN-Projekt „Care Leaver“. Ziel des Projekts sei es Jugendhilfe nachhaltiger zu gestalten, damit Chancengleichheit ermöglicht werde. Die Bedürfnisse der DJHN anvertrauten jungen Menschen werden dabei noch stärker in den Blick genommen. Denn die Phase des „Leaving Care“, also dem Austritt aus der Jugendhilfe, ist eine dringende fach- und sozialpolitische Herausforderung in Deutschland. Insbesondere die Gestaltung der Kontakte nach der offiziellen Beendigung der Jugendhilfemaßnahme sind ein zentrales Anliegen.

„Die Jugendphase dauert länger – auch andere Jugendliche ziehen nicht mit 18 zu Hause aus!“ Felix (24)

Durchschnittlich verlassen junge Erwachsene ihr Elternhaus im Alter zwischen 24 und 25 Jahren. Dagegen müssen junge Menschen aus stationären Wohngruppen der Jugendhilfe weitgehend mit 18 Jahren den Übergang in die Selbständigkeit bewältigen. „Care Leaver“ verfügen dabei über weniger stabile Netzwerke und materielle Ressourcen. Sie können in der Regel nicht auf ein gesichertes familiäres oder sozial gewachsenes Netz aus materiellen und immateriellen Unterstützungsleistungen sowie sozialen Beziehungen zurückgreifen. Sie sind anfälliger für Wohnungslosigkeit, haben ein erhöhtes Armutsrisiko und weisen in Sozialbeziehungen meist größere Schwierigkeiten auf als Gleichaltrige, die in ihrer Herkunftsfamilie aufgewachsen sind. Übergänge in andere Sozialleistungssysteme, den Arbeitsmarkt oder das Ausbildungssystem verlaufen selten nahtlos.

 „Für uns war es Familie – für Euch ist es Arbeit.“ Katharina (23)

Wenn Sie als Care Leaver der DJHN weiterhin Nachrichten oder Einladungen zu Ehemaligentreffen erhalten und sich bei der Gestaltung von Jugendhilfe beteiligen möchten, dann senden Sie uns eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten an kontakt@djhn.de. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

Weitere Informationen zum Thema „Care Leaver“ / „Leaving Care“ finden Sie unter https://careleaver-online.de/, https://www.careleaver-kompetenznetz.de/ oder auch http://careleaver-bw.de/.

 

Ansprechperson

Andreas Werner
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Walder-Weissert-Str. 6
75031 Eppingen-Kleingartach
Tel.: (07262) 255 35-3050
oeffentlichkeitsarbeit@djhn.de

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